Zum 24. mal findet diesen August der Austausch von Jugendlichen zwischen dem Deutschen Alpenverein der Sektion Oberland mit dem "Acociation de Excursionismo y Andinismo de Pichincha" statt.
2016 geht es dabei für uns 2016 nach Ecuador, wobei Hochtouren, Trekkingtouren und Klettern im Vordergrund stehen. Aber auch die Kultur dort kennen zu lernen wird nicht zu kurz kommen!
Das Jahr drauf kommen dann unsere Gastgeber im August zu uns und wir werden in den Alpen klettern gehen, Durchquerungen gehen, und und und.

Mit diesem Blog wollen wir unsere Erfahrungen und Erlebnisse mit euch teilen :)

Viel Spaß beim lesen!

Freitag, 17. Juni 2016

Nobel-Winterraum-Tour

Vergangenes Wochenende ging es auf die Franz-Senn-Hütte. Das Wetter war nicht vielversprechend, jedoch entschieden wir uns trotzdem aufzusteigen und gemeinsam das Wochenende im Stubaital zu verbringen.






Entspannt ging es Freitag abends mit den Autos Richtung Stubaital. Dort angekommen wurde erst mal noch Rucksack gepackt und Musik gehört, das "Parkplatz-chilling" wird wohl so langsam zum Ritual. ;)  Urlaubs-Feeling stellte sich ein und wir freuten uns, dass es der Wetter-Gott noch gut mit uns meinte.




Nachdem auch der Rest der Truppe eingetrudelt war, zogen wir zu zehnt los -  zum nobelsten Winterraum, den wir allesamt je gesehen hatten. Nachts mit Stirnlampen aufsteigend, kamen wir der Hütte Schritt für Schritt näher.

Da war sie, wir konnten sie sehen, denn es brannte Licht. Wir munkelten, da sind schon welche oben und die freuen sich bestimmt nicht, wenn wir gegen 23 Uhr noch auftauchen - und reichen dann die Betten?? Na ja, werden schon nicht so viele oben sein - dachten wir uns.

Oben war dann - keiner. Gut für uns, nur wunderten wir uns, dass Licht brannte. Und die Augen waren groß, als wir den "Winterraum" betraten. Beheizt, unbehandeltes Holz, Strom und haltet euch fest, eine Induktionsherdplatte - der Wahnsinn. Da konnten wir es auch bei Regen aushalten. ;)

Nach einer verdienten Stärkung und ausgiebigen Ratschen stellten wir den Wecker auf sechs Uhr - vier Stunden Schlaf mussten reichen, denn wir wollten noch eine Tour im halb-trockenen am nächsten Tag angehen.




Gesagt getan ging es am nächsten Tag zu neunt auf die "Hintere Sommerwand". Also bis ganz oben kamen wir nicht, da uns der Nebel ein Strich durch die Rechnung machte. Zudem fing es kurz drauf auch noch an zu regnen, sodass die Entscheidung umzukehren, genau die richtige war.



Nass, aber gut gelaunt, kehrten wir nach unzähligem Einsinken in den Schnee wieder zur Hütte zurück, wo uns Marina schon mit heißem Tee begrüßte. Bis zum Nachmittag verbrachten wir dann die Zeit in der Hütte mit Ratschen, T-Shirt entwerfen und Skripte vom Höhenarzt durchsehen, bei dem wir am Donnerstag zuvor noch waren. Als die Regenwolken dann doch noch eine Pause einlegten ging es nochmal raus, um die Spaltenbergung zu üben.

Gegen Abend wurde gemeinsam ein kulinarischer Hochgenuss zubereitet - Tortellini in Pilzrahmsoße. ;)
Zum Nachtisch: Straciatell-Creme  - Bombiger, ähm Sahniger hätte der Abend für uns nicht sein können. ;)
Nach Essen, ratschen, UNO spielen und nichts tun, entschieden wir uns dann noch zu einem kleinen Spaziergang zu einer Mini-Klamm. Der Foto wurde ausgepackt und die Momente einfach festgehalten:




Müde und glücklich gings dann irgendwann ins Bett, natürlich nicht ohne Gekicher und Kissen/Deckenschlacht.

Der nächste Morgen war ein wunderschöner, wir hätten einfach früher aufstehen sollen. Aber was solls, ausschlafen war auch nicht schlecht. ;) Nach ausgiebigen Frühstück und packen gings wieder Richtung Tal, da der Wetterbericht wieder Schauer angekündigt hatte.

Insgesamt war es ein schönes Wochenende und wir haben fast das Beste aus dem Wetter gemacht.
Und Wandern bei gutem Wetter kann ja schließlich jeder.  ;)

Wir sind schon gespannt was die nächste Tour so mit sich bringt - Spaß auf jeden Fall :)

Donnerstag, 2. Juni 2016

Dachsteinhochtour



Dachsteinhochtour – quasi eine Tour hoch aufs Dach aus Stein  - oder so ähnlich  ;)

Das war die erste größere Tour zur Vorbereitung auf den Sommer.
Zu siebt zogen wir mit Sack und Pack nach ausgiebigen  „Chillen und Parkplatzbewachen“ endlich los. Unser erstes Ziel, der Winterraum der Adamekhütte. Vorbei an unzähligen Touristen und drei Seen, ging es schließlich rauf auf den Berg.


So oft wie möglich, wurde Wasser nachgefüllt, denn so viel wie verdunstete, konnten wir fast nicht trinken. Die Sonne brannte ziemlich runter und wir waren über jedes Lüftchen froh, bis wir endlich in den Schnee kamen und dieser uns etwas Kühlung verschaffte. Auf dem Weg nach oben gab es  gleich mal die erste Herausforderung  für uns – ein kleines „Free Solo“ mit dem ganzen Gepäck.  ;)

Ganze zwei Meter  nach oben mussten überwunden werden, um den Schnee mit dem darunter fließenden Bach  zu umgehen. Anschließend warteten schon die Schneeschuhe „sehnsüchtig“, angelegt zu werden. Wir ärgerten uns schon „ein gaaanz kleines bisschen“, dass wir keine Ski dabei hatten, denn umso weiter rauf wir kamen, umso besser wurden die Schnee- und somit auch Skitourenverhältnisse. Aber die Ski standen alle zu Hause in der Ecke, und so mussten wir  uns mit fünf paar Schneeschuhen und 2 paar Steigeisen (für die, die dachten, sie brauchen keine Schneeschuhe, geht auch so  ;) ) zufrieden geben.

Bis wir an der Hütte ankamen, war es schon fast Abend und ein letzter Aufstieg stand uns noch bevor.
Wir hatten mit dem winterraum gerechnet, aber an stattdessen hatte die Hütte schon geöffnet und der Winterraum war zu. Und nun?? Wir hatten Gaskocher und Essen dabei.  Der Abend und Sonnenuntergang war so genial, dass wir uns entschieden, auf jeden fall die Gaskocher anzuschmeißen und draußen den Abend zu genießen. Das war die beste Entscheidung für den ersten Tag, da wir mit einem genialen Sonnenuntergang belohnt wurden.  

Leckerer Gemüsereis, genialer Sonnenuntergang, warme Kleidung und gute Stimmung. Besser geht´s für den ersten Tag wohl kaum :)



Abends in der warmen Hütte planten wir den folgenden Tag. Aufgrund des instabilen Wetters am Samstag entschieden wir uns, gleich am Freitag weiter  über den Dachstein zur Simonyhütte zu gehen.

Gesagt getan, am nächsten Tag brachen wir, nicht wie geplant um acht, sondern fast gegen neun auf.
Ok – am Zeitmanagement konnten wir noch etwas arbeiten, aber dafür waren wir ja auch schließlich vier Tage losgezogen, um uns als Gruppe auch besser kennen und einschätzen zu lernen.

Am Gletscher angekommen, seilten wir uns an und es ging im Schneckentempo Richtung Gipfel. Das Stapfen mit den Schneeschuhen war schon anstrengend, und mit den Steigeisen noch mehr.

Aber der Gipfel kam mit jedem Schritt „ein kleines bisschen“ näher und nach einigen Pausen und „motivationslöcher überwinden“ standen wir schließlich alle oben  :)



Die nächste Herausforderung war aber schon zu sehen – es ging ganz schön steil nach unten. "Da müssen wir also wieder runter." Also ab in die Schneerinne und gaaanz langsam, Schritt für Schritt.
Nach schier endlosen Schritten, entschied sich Felix einen Stand zu bauen und alle abzuseilen, da das folgende Senkrechte, gefühlt noch senkrechter wurde und der Weg nach unten uns ohne Seil zu gefährlich  wurde. Das Abseilen beschleunigte den weiteren Abstieg enorm und wir atmeten alle auf, als wir aus der Rinne wieder heraus waren. Danach winkte erst mal eine verdiente Brotzeitpause und eine „Showeinlage“ von Lena, die mit ihren Schneeschuhen im steileren Gelände zu kämpfen hatte.  ;) Sie hätte wohl gern ihre Ski an den Füßen gehabt.

Nach der Brotzeit ging es wieder ans Seil und in zwei Seilschaften über das Gletscherfeld zur Simonyhütte, wo wir es uns sogleich im Lager unterm Dach gemütlich machten und den Abend bei gutem Essen und UNO ausklingen ließen.

Den dritten Tag der Tour nutzten wir , um die Spaltenbergung rund um die Hütte zu üben.  Die Umgebung war optimal und so konnten wir uns viel Zeit nehmen, um verschiedene Szenarien durchzuspielen und Fragen zu klären. Am Nachmittag, nachdem das Wetter immer noch erstaunlich gut war, durfte die „Gaudi im Schnee“ nicht fehlen. So flogen Schneebälle im hohen Bogen und verschafften uns eine verdiente Abkühlung, da es die Sonne sehr gut mit uns meinte.












Der vierte Tag war für uns dann auch der Abschiedstag. Nach dem Frühstück ging es entspannt durch die Schneefelder zurück ins Tal. Ein Bad im Fluss und ein kühles Bier klangen so verlockend, dass wir recht schnell im Tal ankamen und so wie beim los gehen, erst mal am Parkplatz „chillten“.  ;)



Ein kurzer Abstecher in Salzburg, rundete das lange Wochenende ab.  ;)